„Konzept des Liederabends muss überdacht werden“ – Bei Sängervereinigung Eintracht-Germania wird es Chorleiterwechsel geben – Auszeichnungen

Werner Weiß (links) und Frank Steinmüller (rechts) zeichneten Ewald Sames, Heinrich Wagner, Otto Dort, Hans Balser, Erwin Deichert, Karl Reisser und Wolfgang Eisenacher aus. Bild: Wagner
Werner Weiß (links) und Frank Steinmüller (rechts) zeichneten Ewald Sames, Heinrich Wagner, Otto Dort, Hans Balser, Erwin Deichert, Karl Reisser und Wolfgang Eisenacher aus. Bild: Wagner

GROSSEN-BUSECK (siw). Der so genannte Boykott des Busecker Liederabends in Beuern und ein Defizit in der Vereinskasse sorgten bei der Mitgliederversammlung des Männerchors der Sängervereinigung Eintracht-Germania für Diskussionsstoff. Der neue Vorsitzenden Frank Steinmüller erinnerte in seinem Geschäftsbericht unter anderem an das Konzert anlässlich des 140-jährigen Bestehens und die Mehrtagesfahrt nach Molln zur Feier „25 Jahre Markterhebung“ mit etlichen gelungenen Auftritten. Heftige Diskussionen gab es wegen des Busecker Liederabends in Beuern. Die Großen-Busecker Gesangvereine hatten sich an dieser Veranstaltung nicht beteiligt (der Anzeiger berichtete). Der traditionelle Liederabend wurde vom verstorbenen Ehrenbürgermeister Helmut Hofmann ins Leben gerufen, um das Zusammenwachsen der Großgemeinde zu fördern. „Das Konzept muss überdacht werden,“ so Steinmüller, der aber Verständnis für das Ortsteildenken der anderen Gesangvereine zeigte. Es herrschte Konsens darüber, dass das Großen-Busecker „Kulturzentrum am Schlosspark“ aus beschallungs- und beleuchtungstechnischen Gründen mit Abstand der beste Veranstaltungsort sei. Auch erinnerte man daran, dass frühere Liederabende, bei denen die Großen-Busecker turnusgemäß als Ausrichter an der Reihe waren, mangels passender Räumlichkeiten in der Willy-Czech-Halle in Beuern abgehalten wurden. Die Mitglieder waren sich einig, dass der Liederabend beibehalten werden soll und eine Verhärtung der Konfrontation nicht im Sinne der musischen Sache sei. Der Vorstand wurde gebeten, ein klärendes Gespräch mit Bürgermeister Reinl und dem Gemeindevorstand zu führen.

Vorsitzender Steinmüller machte deutlich, dass auch die Eintracht-Germania vom allgemeinen „Abwärtstrend“ der Gesangvereine nicht verschont bleibe: Sei es bei der Mitgliederentwicklung (1988 zählte der Männerchor 160 Mitglieder, aktuell nur noch 111) oder bei den Aktiven, die bei einem Durchschnittsalter von 64 Jahren jüngerer Nachwuchssänger bedürfen.

Einen Schwerpunkt legt der Vorstand auf die musikalische Entwicklung. Wie bereits berichtet, wird es bei der Sängervereinigung einen Chorleiterwechsel geben. Es liegen mehrere Bewerbungen vor und eine Entscheidung soll bis Ende Februar fallen. Bis dahin wird Renate Schygulla die kommissarische Chorleitung übernehmen. Außerdem werden Probesingsstunden mit den anderen Bewerbern abgehalten. Da aber keine kontinuierliche Vorbereitung möglich ist, wird man am Wertungssingen des Sängerkreises Gießen in Watzenborn-Steinberg Anfang April nicht teilnehmen.

Wie der stellvertretende Vorsitzende Reinhold Wagner bei der Vorstellung des Terminplanes mitteilte, soll es zumindest dieses Jahr kein Weinfest am Anger geben. Man wolle über einen neuen Termin (eventuell außerhalb der Sommerferien) oder eine Alternativveranstaltung nachdenken. Die Veranstaltung zum Kinderfasching, die Weihnachtsfeier des Gesamtchores und das Weihnachtssingen in der evangelischen Kirchen finden statt.

Der Resolution des Hessischen Sängerbundes an den Ministerpräsidenten wurde mit einer Unterschriftenaktion zugestimmt. Hierbei geht es darum, Kultur neben Sport als Staatsziel in die Hessische Verfassung aufzunehmen und die Förderung der Kultur pflegenden Vereine aus Toto- und Lottomitteln. Nach dem Bericht von Schriftführer Erich Hof legte Rechner Karl Döring den Kassenbericht vor. Die Ausgaben überstiegen die Einnahmen in erheblichen Maße. Zum einen wurde den Sängern für die Fahrt nach Molln ein Fahrtkostenzuschuss gewährt, zum anderen fehlten die Einnahmen des erstmals im Kulturzentrum veranstalteten Kinderfaschings, der noch im Jahr zuvor in Eigenbewirtschaftung stattfand. Beim Jubiläumskonzert in der evangelischen Kirche wurde kein Eintritt erhoben und mit der Kollekte in Höhe von 475 Euro ein Schrank für die Kirche finanziert.

Wilfried Schneider, der mit Wilfried Melior, Werner Butteron und Robert Müller die Kasse prüfte, stellte fest, dass der Verein in Anbetracht der Höhe der festen Kosten nicht umhin komme, bald eine Beitragsanhebung vorzunehmen. Der Vorstand wurde gebeten, eine Erhöhung für die nächste Mitgliederversammlung auf die Tagesordnung zu setzen.

Der Vorsitzende des Sängerkreises Gießen, Werner Weiß, nahm mit Frank Steinmüller die Ehrungen vor. Ewald Sames wurde für 50 Jahre aktive Sängertätigkeit mit der goldenen Ehrennadel des Hessischen Sängerbundes, einer Urkunde und dem Ehrenausweis ausgezeichnet. Für jeweils 25 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Hans Balser und Georg Milicevic geehrt. Bereits seit 50 Jahren unterstützen Erwin Deichert, Otto Dort, Wolfgang Eisenacher, Heinz Seipp und Heinrich Wagner den Verein. Seit 40 Jahren sind Willi Albach und Karl Reisser mit dabei.