Chronik Teil 2 – Weimarer Republik, Nazi-Zeit 1933-1945, Nachkriegszeit

Ausflug nach Gundersheim
Ausflug nach Gundersheim

Wegen hohem Alter folgte dem 1. Vorsitzenden Philipp Henß 1925 Karl Bonarius. Dieser verzog 1941 berufshalber und es folgte ihm der spätere Großen-Busecker Bürgermeister Georg Diehl als Vorsitzender.
Persönliche Kontakte zwischen Gundersheim und Großen-Buseck führten in den dreißiger Jahren zu gegenseitigen mehrtägigen Besuchen. Für die damalige Zeit war das ein ganz besonderer Höhepunkt.
Der Dirigent Konrad Nicolai wurde 1922 von Karl Sommerlad aus Beuern abgelöst und dieser schon 1923 vom Musiklehrer Albert Kasten aus Gießen.
1936 war es dann soweit. Der bisherige Chorleiter Albert Kasten aus Gießen gab u. a. wegen ungünstiger Bahnverbindungen seine Tätigkeit in Großen-Buseck auf. Sein Nachfolger wurde Rudolf Nicolai aus Großen-Buseck, der diese Funktion bis 1980 ausübte! Schon 1937 bei einem Wertungssingen in Großen-Buseck gab es bei den zwei Liedvorträgen eine ausgezeichnete Kritik: „Verein und Chorleiter sind für diese ausgeprägte eindringliche und wohlgeordnete abgerundete Leistung sehr zu loben“.
Während der Kriegskatastrophen Erster und Zweiter Weltkrieg (1914-1918 und 1939-1945) stand das Vereinsleben still.
Aber schon am 6. Okt. 1946 konnte die Sängervereinigung unter der Leitung von Rudolf Nicolai ein für die damalige trostlose Nachkriegszeit außergewöhnlich beeindruckendes Konzert mit Chor und Orchester geben.
In den Zeiten nach 1945 bis Anfang der 1960er Jahre gab es sehr wenige Möglichkeiten der Unterhaltung und Geselligkeit. Es bestanden nur einige örtliche Vereine, die außerdem noch durch die Toten des Krieges stark dezimiert waren. Fernsehen gab es nicht. Die Sängervereinigung erlebte in diesen Jahren eine ungeahnte Blütezeit, war sie doch eine der ganz wenigen Möglichkeiten, Geselligkeit zu erleben: Bunte Abende, Familienabende mit Theateraufführungen, Sketchen, Gesangseinlagen, Chorvorträgen, Sängertreffen, Wertungssingen und Maskenbälle sorgten für reichlich Abwechslung.
Höhepunkt jener Zeit war zweifelsohne das Wertungssingen am 26. Okt. 1952 im Stadttheater Gießen. Der Svgg-Chor wurde ausgewählt, am Bundesleistungssingen 1953 mit ausgesuchten Chören in Kassel teilzunehmen. Mit nur einem halben Punkt hinter dem Sieger in Kassel fuhren die Großen-Busecker Sänger nachhause. Ein grandioser Erfolg! Die Folgejahre waren dank des außergewöhnlichen Könnens und der großen Leistungsbereitschaft des Chorleiters Rudolf Nicolai eine Blütezeit des Vereins.
Im März 1956 wurde der Sängertag der Chorgruppe Nicolai vom Hess. Rundfunk aufgenommen und an 5 verschiedenen Zeitpunkten gesendet.