Die Geburtsstunde der Sängervereinigung liegt im Jahre 1863, als damals fünfzig sangesfreudige Männer und Jünglinge den Gesangverein Germania gründeten. Nach den ersten, schwierigen Jahren blühte der Verein zu Beginn des 20. Jahrhunderts richtig auf.

Nach den beiden Weltkriegen, die die Vereinsstrukturen merklich erschütterten, konnte bereits im November 1945 der Gesangverein sein Vereinsleben wieder entfalten. Der Gesangverein Germania und der 1922 gegründete Gesangverein Eintracht schlossen sich Ende 1945 zur Sängervereinigung Eintracht‑Germania zusammen.

Die Folgejahre waren dank der Chorleiter Rudolf Nicolai, Karl Becker und seit 2004 Renate Schygulla eine Blütezeit des Vereins.

Parallel zum Männerchor entwickelte sich seit 1961 der Frauenchor. Dieser hat über die Jahre hinweg trotz – oder gerade wegen – der engen Kooperation mit dem Männerchor seine Eigenständigkeit bewahrt.

Die Sängervereinigung Eintracht-Germania gehört heute zu den kulturtreibenden bzw. zu den kulturgestaltenden Vereinen und das nicht nur in Buseck.

Die ersten Jahre

Die Geburtsstunde der Sängervereinigung. „Eintracht-Germania“ liegt im Jahre 1863, als damals fünfzig sangesfreudige Männer und Jünglinge, wie es in früheren Dokumentationen heißt, bei einer Gedächtnisfeier anlässlich der Völkerschlacht bei Leipzig zur Gründung eines Gesangvereins angeregt, den Gesangverein „Germania“ gründeten.

Ihr erster Vereinspräsident war der Gutspächter Rudolph Güngerich, der erste Dirigent ein Lehrer namens Biedenkapp. Schon 1 Jahr nach der Vereinsgründung wurde bei einer kleinen Feier die erste Vereinsfahne eingeweiht. Die Tätigkeit des Vereins bestand – dies hat sich bis heute nicht verändert – aus gesanglichen Darbietungen bei frohen und traurigen Anlässen sowie in öffentlichen Vorträgen bei Veranstaltungen und Gottesdiensten und in gelegentlichen Besuchen von Sängerfesten.

Die ersten 30 Jahre Sängertätigkeit waren von einem oftmaligen Dirigentenwechsel geprägt, der darauf zurückzuführen ist, dass meistens Militärmusiker oder auch Lehrer als Dirigenten tätig waren, die oft versetzt wurden. Auch schienen im Verein Zwistigkeiten vorhanden gewesen zu sein, die sogar zu Mitgliederaustritten führten. Aber die Sängerschar blieb trotz allem eifrig bei der Sache und konnte den Verein immer wieder auf die Höhe bringen, denn es wird von zwei erfolgreich durchgeführten Sängerfesten berichtet. Zur Feier des 35jährigen Stiftungsfestes im Jahre 1898 war auch die Anschaffung einer neuen Fahne notwendig geworden.

20. Jahrhundert

Bis 1906 war es recht still um den Verein geworden, plagten ihn doch unentwegt Dirigentensorgen. Erst als es gelang, den früheren Dirigenten Johannes Vomend wieder zu gewinnen, stellte sich für den Verein bereits im gleichen Jahr ein großer Erfolg ein. Der Verein trat aus seiner Reserve heraus und nahm mit Erfolg an dem Gesangswettstreit des GV „Liedertafel“ in Lollar teil. Dort konnte er in der 2. Landklasse unter 7 konkurrierenden Vereinen einen 2. Preis erringen, ein schönes Trinkhorn, das auch nach nunmehr 82 Jahren seinen Ehrenplatz im Vereinsschrank hat. Auch in 1908 wurde wieder ein Gesangswettstreit besucht, diesmal in Steinberg, wo ein 3. Preis errungen werden konnte.

Von seinen Dirigentenproblemen wurde der Verein endgültig erst dann erlöst, als Konrad Nicolai, der sich in aller Stille zum Musiker hatte ausbilden lassen, die verwaiste Dirigentenstelle übernahm. Schon 1911 brachte der Verein unter seiner Leitung von einem Gesangwettstreit in Londorf gegen starke Konkurrenz einen 2. Preis und den Ehrenpreis der 1. Landklasse nach Hause.

Das Jahr 1912 führte den Verein zu seinen damals größten Erfolgen. Bei einem Gesangswettstreit in Wieseck konnte nicht nur der 1. Preis und der Ehrenpreis in der höchsten Klasse errungen werden, sondern auch der Hauptehrenpreis im höchsten Ehrensingen. Mit 486 Punkten erzielte man die beste Leistung aller beteiligten Vereine.

In 1913 konnte das 50jährige Jubiläumsfest in großem Stil begangen werden. Das noch vorhandene Protokollbuch von 1907-1936 spiegelt die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten wider. Wie intakt das Vereinsleben damals war, und wie hoch der Verein in der Gunst der Bevölkerung stand, mag allein daraus hervorgehen, dass sich 72 Mädchen als Festdamen freiwillig meldeten. Vom 14.-16. Juni 1913 wurde das Jubelfest gefeiert. Dazu schrieb der damalige Chronist Wilhelm Größer jun.:

„Begünstigt vom schönsten Wetter nahm das Jubiläumsfest einen in jeder Hinsicht befriedigenden und würdigen Verlauf. Wir Sänger können mit Stolz auf diese Tage zurückblicken, die einzig in der Geschichte unseres Vereins dastehen. Aber auch getrost sehen wir in die Zukunft und geloben, rüstig weiter zu arbeiten an der Pflege des deutschen Liedes, getreu unserem Wahlspruch: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“

Wilhelm Größer jun.

Der 1. Weltkrieg

Der Ausbruch des 1. Weltkrieges legte das Vereinsleben von 1914-1918 still. Aber schon am 11.01.1919 lebte das Vereinsleben wieder auf, und die Singstunden wurden ab Februar 1919 unter der vorher bewährten Leitung von Konrad Nicolai wieder regelmäßig durchgeführt.

Im Jahre 1922 gab es einen Dirigentenwechsel.   Karl Sommerlad aus Beuern übernahm vorübergehend den Verein, bis er in 1923 den Dirigentenstab an Musiklehrer Albert Kasten aus Gießen übergab.

1925 trat der 1. Vorsitzende Philipp Henß wegen seines hohen Alters vom Amt zurück. Über 30 Jahre hatte er die Geschicke des Vereins geleitet. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden, Heinrich Hahn VI., über 30 Jahre Vereinsrechner, zum Ehrenrechner ernannt. 1.Vorsitzender wurde Karl Bonarius, Vereinsrechner Karl Engel.

Arbeiter-Gesangverein „Eintracht“ im Jahre 1926
Arbeiter-Gesangverein „Eintracht“ im Jahre 1926

1925 wurde der Verein Mitglied des Lahntal-Sängerbundes. Die letzte Handlung des Lahntal-Sängerbundes war ein Ehrensingen am 25.06.1933 in Marburg.

1933 -1945

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 erfolgte auch eine Neueinteilung der Sängerbünde. Der Verein kam zum Gau XII des Deutschen Sängerbundes.

Freundschaftliche Beziehungen eines Sängers zum GV Gundersheim führten 1935 zu einem Besuch der Gundersheimer Sänger in Großen Buseck. Sie fanden hier gute Aufnahme und verweilten 3 Tage. Ein Jahr später besuchten die Busecker Sänger Gundersheim. Beide Besuche gestalteten sich zu einem wahren Erlebnis und hatten bei den Teilnehmern unauslöschliche Erinnerungen hinterlassen.

Fahrt nach Gundersheim vom 9.-11. Mai 1936
Fahrt nach Gundersheim vom 9.-11. Mai 1936

Ein neuer Dirigentenwechsel vollzog sich 1936. Chorleiter Albert Kasten, der von Gießen aus den Verein betreute, gab u. a. wegen ungünstiger Bahnverbindungen seine Tätigkeit auf. Rudolf Nicolai aus Großen Buseck wurde die Chorleiterstelle übertragen.

Er hatte schon seit 1930 den Chor vertretungsweise bei vielen Anlässen geleitet. Was damals niemand ahnen konnte, stellte sich ein: Rudolf Nicolai blieb bis 1980, also über 44 Jahre Chorleiter und schrieb in diesen langen und erfolgreichen Jahren Vereinsgeschichte mit. Schon 1937 bei einem Wertungssingen in Großen-Buseck gab es bei den zwei Liedvorträgen eine ausgezeichnete Kritik, die in dem Satz gipfelte: „Verein und Chorleiter sind für diese ausgeprägte, eindringliche und wohlgeordnete abgerundete Leistung sehr zu loben.“

Das 75-jährige Jubiläum

Hauptfestdamen in 1938, von links Maria Neeb geb. Bellof, Marie Zacharski geb. Henß und Anna Heimberger geb. Harbach
Hauptfestdamen in 1938, von links Maria Neeb geb. Bellof, Marie Zacharski geb. Henß und Anna Heimberger geb. Harbach

Vom 28.-30. Mai 1938 konnte das 75-jährige Vereinsjubiläum festlich begangen werden. Das Festwetter war damals, wie sich die älteren Sänger noch erinnern können, nicht angenehm. Trotzdem nahm das Fest einen guten Verlauf. Leider fehlen von 1937-1945 die Protokollbücher, so dass dieser Zeitverlauf nicht nachvollzogen werden kann und auf die Erinnerung der älteren Sänger zurück- gegriffen werden muss.

Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges trat die gesangliche Tätigkeit ab 1939 in den Hintergrund und wurde schließlich ganz eingestellt.

Auflösung des Arbeitergesangvereins “Eintracht”, Mahnzettel
Auflösung des Arbeitergesangvereins “Eintracht”, Mahnzettel

Der damalige 1. Vorsitzende Karl Bonarius zog 1941 aus beruflichen Gründen nach Lich. Die Stelle des 1. Vorsitzenden wurde von Georg Diehl, dem späteren Bürgermeister von Großen-Buseck, übernommen.

1. Vorsitzender Georg Diehl 1941
1. Vorsitzender Georg Diehl 1941

Die Sängertätigkeit lebte nach dem 2. Weltkrieg bereits im November 1945 wieder auf. Der 1863 gegründete GV „Germania“ Großen-Buseck und der 1922 gegründete GV „Eintracht“ – der 1934 von den Nationalsozialisten verboten und aufgelöst wurde – schlossen sich am 21.11.1945 zur Sängervereinigung „Eintracht Germania“ zusammen und Georg Diehl wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Eine überaus fruchtbare Aufbauphase unter dem Chorleiter Rudolf Nicolai nahm nach dem Kriege wieder ihren Anfang. So konnte schon am 6. Oktober 1946 in der Turnhalle das erste Konzert mit Orchester gegeben werden, das ein voller Erfolg wurde.

Konzert am 6. Oktober 1946
Konzert am 6. Oktober 1946

Auch ein reges Vereinsleben nahm seinen Anfang nach diesen schrecklichen Kriegsereignissen. Gesellige Zusammenkünfte, Bunte Abende, Familienabende mit Theateraufführungen, Maskenbälle, Sängertreffen, Wertungssingen, öffentliche Auftritte zu vielerlei Anlässen, z. B. Altennachmittagen, Chorkonzerte usw. sorgten für reichliche Abwechslung und spornten den Chor immer wieder zu neuen Leistungen an.

Von einem exzellenten Chorleiter geführt, eilte man von Erfolg zu Erfolg.

Herausragendstes Ereignis jener Zeit war das Wertungssingen am 26. Oktober 1952 im Stadttheater in Gießen, das dem Verein einen großen Erfolg bescherte. Er wurde ausgewählt, am Bundesleistungssingen 1953 in Kassel mitzuwirken. Dort trennte dann den Verein nur ein halber Punkt vom glücklichen Gewinner des Bundesleistungssingens, einer Topveranstaltung, an der nur ausgesuchte Chöre aus dem gesamten Bundesgebiet teilnahmen.

Bundesleistungssingen 1953 in Kassel
Bundesleistungssingen 1953 in Kassel

Die Folgejahre waren dank des außergewöhnlichen Könnens und der großen Leistungsbereitschaft des Chorleiters Rudolf Nicolai eine Blütezeit des Vereins.

Im März 1956 wurde der Sängertag der Chorgruppe Nicolai vom Hess. Rundfunk aufgenommen und an 5 verschiedenen Zeitpunkten gesendet.

Das 100-jährige Jubiläum – Gründung Frauenchor

Das 1963 anstehende 100-jährige Stiftungsfest sollte in einem besonderen Rahmen gefeiert werden.

Auf Anregung des 1. Vorsitzenden des Vereins, Bürgermeister Georg Diehl, wurde im Sommer 1962 beschlossen, beim Jubiläumskonzert und beim Festkommers einen Frauenchor bzw. einen gemischten Chor mitwirken zu lassen. Für dieses Vorhaben stellten sich spontan über 40 Frauen und Mädchen zur Verfügung. Chorleiter Rudolf Nicolai brachte es fertig, innerhalb kürzester Zeit daraus einen Klangkörper zu formen, dem überall höchstes Lob gezollt wurde und heute noch wird.

Doch der Initiator dieses Frauenchores, Georg Diehl, durfte die Verwirklichung seiner Vorstellungen nicht mehr erleben. Am 18. Oktober 1962 verstarb er ganz plötzlich im Alter von 62 Jahren. Er hatte über 20 Jahre den Verein als 1. Vorsitzender geführt. Seine Stelle übernahm der damalige 2. Vorsitzende, Karl Horn.

100-jähriges Jubiläum 1963
100-jähriges Jubiläum 1963
Frauenchor 1963
Frauenchor 1963

Zum Auftakt des 100-jährigen Stiftungsfestes wurde am 23. März 1963 in der Turnhalle ein Jubiläumskonzert veranstaltet, bei dem der Frauenchor seine Feuertaufe mit Bravour bestand. Der Jubelchor selbst glänzte mit einer breiten Palette von Chorvorträgen. Für die Gesamtleitung zeichnete Chorleiter Rudolf Nicolai verantwortlich. Vom 6.-8. Juli 1963 fanden die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Stiftungsfest statt. Ein glanzvolles Ereignis für die ganze Gemeinde, dem herrliches Wetter beschieden war. Mit Festkommers, Festzug, Feierstunde, Singen von Gastvereinen, Volksfest und Tanz, Frühschoppen und Kinderfest feierte ein ganzes Dorf. Die Sängerfamilie stellte in diesen Tagen einmal mehr Leistungswillen und Gemeinschaftserlebnis unter Beweis. Der nur für die Festwoche gedachte Frauenchor wurde nicht aufgelöst. Er ist innerhalb kürzester Zeit zu einem festen Bestandteil im kulturellen Leben der Gemeinde geworden.

Das Jahr 1965 brachte einen weiteren Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Der Hessische Rundfunk machte vom Männer- und Frauenchor Rundfunkaufnahmen für die Hörfunksendung „Hessische Chöre singen“. Die Aufnahmen wurden am 18.07.1965 gesendet und fanden in weiten Kreisen große Beachtung. Der Hessische Rundfunk hat noch in späteren Jahren auf diese Aufnahmen zurückgegriffen und einzelne Chöre daraus gesendet. Die schon in den fünfziger Jahren betonte überaus rege Vereinstätigkeit hat auch in den sechziger Jahren angehalten und sich in den Siebzigern fortgesetzt.

In 1968 wurde das Vereinslokal gewechselt. Die Mehrheit der Sänger entschied sich in einer Abstimmung für die Turnhallengaststätte als Vereinslokal. Vereinsrechner Hermann Eisenacher stellte 1972 nach 25-jähriger Tätigkeit sein Amt zur Verfügung und wurde für sein jahrelanges erfolgreiches Wirken zum Ehrenrechner ernannt. Sein Nachfolger wurde Heinrich Schomber.

Im November 1972 feierte der Frauenchor im Rahmen einer Jubiläumsfeier sein 10-jähriges Bestehen.

Von den zahlreichen Aktivitäten wird insbesondere der Besuch beim befreundeten MGV „Frohsinn“ Mülheim/Ruhr-Speldorf in 1974 in Erinnerung bleiben, insbesondere der glanzvolle Festabend im Kurhaus Raffelberg anlässlich des 75. Stiftungsfestes.

Chorleiterwechsel

Rudolf Nicolai (rechts) wird zum Ehrenchorleiter ernannt
Rudolf Nicolai (rechts) wird zum Ehrenchorleiter ernannt

Der Chorleiter des Vereins, Chordirektor Rudolf Nicolai, konnte 1976 auf sein 40-jähriges Dirigentenjubiläum bei der Sängervereinigung zurückblicken. Aus diesem Anlass erfuhr er bei einer Veranstaltung zahlreiche Ehrungen. Sein Rüstzeug hatte er sich am Dr. Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt/M. erworben. Musik, das ist sein Leben. Rudolf Nicolai hatte bis dahin 40 Jahre erfolgreiche Vereinsgeschichte maßgeblich mitgestaltet. Sein Name ist untrennbar mit dem Verein verbunden. 1980 nahm er, im 67. Lebensjahr stehend, seinen Abschied. Ein großer Abschiedsabend wurde ihm zu Ehren veranstaltet. Ein weit über die Grenzen seiner engeren Heimat bekannter Musikpädagoge bereitete sich auf den 3. Lebensabschnitt vor.

Seine Verdienste um den Verein erfuhren mit der Ernennung zum Ehrenchorleiter einen letzten Höhepunkt. In Anerkennung seiner Verdienste um die Allgemeinheit wurde er mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Für sein über 20.jähriges erfolgreiches Wirken als Kreischorleiter des Sängerkreises Gießen wurde er in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenkreischorleiter ernannt.

Chorleiter Karl Becker
Chorleiter Karl Becker

Zum Nachfolger für unseren Verein wurde Chorleiter Karl Becker aus Pohlheim ausgewählt. Er wollte zunächst den Männer- und Frauenchor nur für 1 Jahr übernehmen und sich dann entscheiden.

Das Vereinslokal „Turnhallengaststätte“ war auf Dauer nicht als Übungslokal geeignet. So wurde von der Gemeinde ein neuer Übungsraum, der über dem Eingang der Mehrzweckhalle liegt, geschaffen und im Mai 1980 den Vereinen übergeben.

Der Verein hatte den Chorleiterwechsel gut verkraftet und in Chorleiter Karl Becker einen guten Nachfolger für Rudolf Nicolai gefunden.

Die Jahre 1982 – 1986

Der Frauenchor konnte 1982 sein 20-jähriges Bestehen mit einem großen Abendprogramm begehen. Er hat eine breite Programmpalette geboten und sein beachtliches sängerisches Können einmal mehr unter Beweis gestellt.

1982 wurde dem 1. Vorsitzenden des Vereins, Karl Horn, in Würdigung seiner Verdienste um die Sängersache der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Er war seit 20 Jahren in ununterbrochener Folge zum 1. Vorsitzenden gewählt worden und davor schon seit Jahren im Vorstand tätig. Aus gesundheitlichen Gründen musste Karl Horn 1983 die Vorstandsgeschäfte abgeben. In Würdigung seiner Verdienste um den Verein wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zu seinem Nachfolger wurde der langjährige 2. Vorsitzende Erwin Diehl gewählt. Reinhold Wagner wurde 2. Vorsitzender.

Einmal begründete Sängerfreundschaften blieben bestehen. 1984 wurde das 85. Stiftungsfest des MGV “Frohsinn“ Mülheim/Ruhr-Speldorf zum Anlass genommen, einen Zweitagesausflug nach dort durchzuführen, der den Teilnehmern wegen der Vielfalt des Gebotenen unvergesslich sein wird.

Pressebericht des Empfangs der Sängervereinigung „Eintracht-Germania“ Großen Buseck im Schloss Broich durch die Oberbürgermeisterin der Stadt Mühlheim a. d. Ruhr Eleonore Güllenstern am 29. April 1984
Pressebericht des Empfangs der Sängervereinigung „Eintracht-Germania“ Großen Buseck im Schloss Broich durch die Oberbürgermeisterin der Stadt Mühlheim a. d. Ruhr Eleonore Güllenstern am 29. April 1984

Die politische Gemeinde Buseck ist seit 1975 mit der oberösterreichischen Marktgemeinde Molln verschwistert. Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens dieser Partnerschaft fanden 1985 sowohl in Molln als auch in Gr.-Buseck Partnerschaftsfeiern im großen Stil statt. Unser Verein machte einen Mehrtagesausflug nach Molln, beteiligte sich aktiv an den dortigen Feierlichkeiten und gab außerdem in der Pfarrkirche zu Molln ein viel beachtetes Kirchenkonzert. Auch an der Busecker Partnerschaftsfeier im August 1985 wirkte der Verein mit.

Kirchenkonzert am 30. Juni 1985 in Molln/Oberösterreich
Kirchenkonzert am 30. Juni 1985 in Molln/Oberösterreich

In 1986 wurde Heinrich Harbach besonders geehrt. Von seiner über 65-jährigen aktiven Sängertätigkeit hat er über 53 Jahre als Vizechorleiter gewirkt und sich um den Verein verdient gemacht. In Würdigung dieser Verdienste um die Sängersache wurde er zum Ehrenvizechorleiter ernannt.

25 Jahre Frauenchor

Im Vereinsgeschehen waren die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Frauenchores ein weiterer Höhepunkt. An den Festtagen vom 23.-25. Oktober 1987 fanden ein Lieder‑ und ein Kommersabend statt. Der 1. Vorsitzenden des Frauenchores Lotti Köhl, und dem 1. Vorsitzenden des Männerchores, Erwin Diehl, wurde für ihre verdienstvolle ehrenamtliche Tätigkeit der Ehrenbrief des Landes Hessen durch Landrat Rüdiger Veit überreicht.

Zum 3. Mal in der Vereinsgeschichte hat der Hessische Rundfunk Interesse an Choraufnahmen gezeigt. Das gute Leistungsvermögen von Männer- und Frauenchor unter Chorleiter Karl Becker hat dazu geführt, dass nach vorangegangen Probeaufnahmen dann im Herbst 1987 die Rundfunkaufnahmen für die Hörfunkserie „Hessische Chöre singen“ in der Mehrzweckhalle vorgenommen wurden. Die Sendung erfolgte am 29.5.1988.

Jubiläumskonzert am 12. März 1988
Jubiläumskonzert am 12. März 1988

125-jähriges Jubiläum

In 1988 besteht der Verein 125 Jahre.

Zum Auftakt der Feierlichkeiten fand am 12. März ein Jubiläumskonzert in der Mehrzweckhalle statt, welches eine sehr große Resonanz fand.

Das Jubiläumsfest wird vom 1. – 4. Juli gefeiert. Wollen wir hoffen, dass wir das Fest in Harmonie und Frieden erleben dürfen.

In 125 Jahren haben viele Sängergenerationen den Chorgesang, ein Stück alten deutschen Kulturgutes, hochgehalten und gefördert. Es ist unsere Aufgabe, dieses Erbe zu hegen und zu pflegen, um es weiterzugeben an die, die nach uns kommen – getreu dem Wahlspruch:

„Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“

Die letzten 25 Jahre (1988 – 2013)

Jubiläum 1988 - Frauen
Jubiläum 1988 – Frauen
Jubiläum 1988 - Männer
Jubiläum 1988 – Männer

Vom 1. – 4. Juli 1988 feierte die Sängervereinigung ihr 125-jähriges Jubiläumsfest mit Beteiligung auswärtiger Gäste aus Mülheim/Ruhr und Molln/Oberösterreich. Mit einem Liederabend mit 28 benachbarten Gesangvereinen begann am Freitagabend im großen Festzelt das Festwochenende. Dem folgte der Festkommers am Samstagabend. Am Sonntag bewegte sich ein großer Festumzug durch Großen-Buseck und am Abend war ein Freundschaftssingen zu hören. Das Fest klang mit dem Frühschoppen am Montag aus.

In den 1980ern Jahren bis heute unternahm der Verein neben Tagesfahrten auch noch zahlreiche Mehrtagesfahrten nach Gundersheim (Rheinhessen), Ungarn, Tschechoslowakei, Ostdeutschland, Polen, Italien, Österreich, Bayrischer Wald und Belgien.

Nachstehend werden kurz gefasst die aktuellen Aktivitäten der Sängervereinigung aufgezählt: Regelmäßige Teilnahme an Buseckern Liederabenden, Wertungssingen (bis 2007), Freundschaftssingen und gelegentlich Pokalsingen, Sängerfesten (ab 2000 selten), Weihnachtssingen in der Evangelischen Kirche Großen-Buseck, eigene Weihnachtsfeiern, etliche Jahre eigene Schlachtfeste und Vereinswanderungen. Eigene Kinderfasching am Fastnachts-Dienstag einige Jahre Weinfeste auf dem Anger. Regelmäßige Teilnahme am Treffen der Becker-Chöre. Ab 2007 neu „Winterglühen“ zum Jahresausklang beim Backhaus Großen-Buseck, Anger.

Eine ganz besondere Leistung war 1991 zu verzeichnen: Walter Weber hat von 1982 bis 1991 zehn Jahre lang alle Singstunden besucht.

1998 folgte der bisherige Rechner Werner Butteron dem langjährigen Vorsitzenden Erwin Diehl im Vorsitz. Neuer Rechner wurde Karl Döring.

An der Spitze des Männerchores der Sängervereinigung Eintracht-Germania Großen-Buseck gab es 2003 einen Wechsel. Neuer Vorsitzender wurde Frank Steinmüller, nachdem Werner Butteron nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung stand. Stellvertreter wurde Reinhold Wagner, Rechner Karl Döring und Schriftführer Erich Hof. 2005 folgte Karl Franz als stellvertretender Vorsitzender für vier Jahre, bevor ihm unser heutiger stellvertretende Vorsitzender Lothar Pfeiffer folgte.

Gerne waren die Sänger und Sängerinnen der Eintracht-Germania 2003 der Einladung nach Molln gefolgt, um bei der Gestaltung der Feierlichkeiten anlässlich „25 Jahre Markterhebung“ und dem „Kranzlsingen“ mitzuwirken. Dabei führten zwei Mollner Marketender die Busecker an ihre Standorte und übernahmen die Ankündigungen. Den krönenden Abschluss bildete der Auftritt vor dem Nationalparkzentrum. Die neun Chöre aus der Region Traunviertel, die Mollner sowie ihre Gastvereine aus den Partnergemeinden Buseck und Tät (Ungarn) sangen gemeinsam das in der Region bekannte Lied „A ganze Weil hab’n ma heut‘ g’sunga und g’spielt“.

Der Gesangverein in Österreich, die Jubilare in Großen-Buseck und dennoch ein Ständchen – so was gibt es nicht alle Tage, aber bei der Sängervereinigung »Eintracht-Germania«. Die Sänger überraschten damit ihren langjährigen Sänger Heinrich Kimmel und seine Ehefrau Elfriede, die das Fest der goldenen Hochzeit feierten und daher nicht an der Fahrt nach Molln teilnehmen konnten.

Wir übertrugen das Ständchen >live< über Handy und Telefonnetz. Über einen Lautsprecher in der »Alten Schmiede« in Großen-Buseck erklangen Lieder von drei Chören aus dem »fernen« Molln. Frauen- und Männerchor sowie der Männergesangverein Molln brachten das Jubiläums-Ständchen via »Äther«.

140 Jahre alt- und doch jung geblieben. Das wurde im gleichen Jahr vom Männer- und vom Frauenchor in der evangelischen Kirche eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Eintracht-Germania hatte auf ein Jubelfest verzichtet, sich auf ihre eigentlichen Ziele besonnen, und so kam ein musikalisches Ereignis zustande, das als ein würdevoller Glanzpunkt in die Geschichte des Vereins einging und auch auf CD festgehalten wurde.

Chorleiterwechsel: Renate Schygulla übernimmt 2004 die Leitung von Männerchor und Frauenchor der Sängervereinigung »Eintracht-Germania« in Buseck. Mit – überwältigender Mehrheit entschieden sich die Aktiven für die Musikpädagogin und studierte Kirchenmusikerin. Sie folgt Karl Becker, der über zwei Jahrzehnte die Chöre der Sängervereinigung »Eintracht-Germania« erfolgreich führte.

Auch die Sängervereinigung EINTRACHT-GERMANIA stellt sich den Anforderungen der heutigen Zeit. Mit den Internetseiten wird seit 2005 sowohl interessierten Busecker Mitbürgerinnen und Mitbürgern als auch „dem Rest der Welt“ die Teilnahme am Vereinsgeschehen ermöglicht.

Äußerst positiv ist im Männerchor der Sängervereinigung Eintracht-Germania das am Samstag dem 08.07.2006 erstmals durchgeführte Chorwochenende angekommen. Es nahmen sogar mehr Sänger daran teil, als an den meisten Singstunden. In lockerer Atmosphäre nutzten die Sänger den Tag, um unter Leitung ihrer Chorleiterin Renate Schygulla ihr chorisches Leistungsvermögen zu optimieren. Der Chortag ist seit dem ein Highlight im Vereinsleben und wird jedes Jahr zur Freude aller Beteiligten durchgeführt.
Die allgemeine demografische Entwicklung sowie Änderungen im Freizeitverhalten führten trotz aller Bemühungen um neue Mitglieder zu sinkenden Mitgliederzahlen. Zählte der Männerchor in 1990 noch 140 Mitglieder so sind es heute nur noch 80 Mitglieder, davon 24 Sänger. Zwei Drittel der Sänger sind Bässe. Die Anforderungen an die verbliebenen Tenöre sind dadurch deutlich gestiegen. Nur durch deren regelmäßigen Singstundenbesuch kann die Singfähigkeit des Männerchors bei vierstimmigen Liedern aufrecht erhalten werden.
Ehrenmitglieder sind aktuell Heinrich Kimmel, Karl Franz, Alfred Zecher, Willi Henß, Robert Müller und Helmut Pfeiffer. Diese Sänger singen allesamt schon über 60 Jahre aktiv in unserem Chor – ein Ansporn für uns alle!

Denn die „Freude am Singen“ wird unseren Verein auch weit über das 150-jährige Jubiläum hinaus begleiten.

 50 Jahre Frauenchor (1962 – 2012)

Männerchor 2013
Männerchor 2013
Gemischter Chor 2013
Gemischter Chor 2013

Den Anstoß zur Gründung des Chors gab im Sommer 1962 der damalige 1.Vorsitzende des Männerchors, Bürgermeister Georg Diehl, der eigentlich nur aus Anlass des bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums des Männerchors das Festkonzert und den Kommersabend um Frauenstimmen bereichern wollte.

Und so trafen sich dann am 14.Oktober 1962 Frauen und Mädchen von Sängern und Freunden des Vereins mit Georg Diehl und Chorleiter Rudolf Nicolai in der Gaststätte Brück. Das war die Geburtsstunde des Frauenchors, einer selbständigen Chorgruppe innerhalb der Sängervereinigung „Eintracht-Germania“ Großen-Buseck. Damals hätte niemand daran gedacht – auch nicht der Initiator Georg Diehl, der leider schon 4 Tage später plötzlich verstarb – dass sich dieser Chor so mausern würde und auch nach nunmehr 50 Jahren noch immer Freude am Gesang und der Geselligkeit hat.

44 Sängerinnen (von denen heute noch 7 singen) nahmen an der ersten Chorprobe am 1.November 1962(damals noch in der Gastwirtschaft Gerlach) teil und waren mit Begeisterung bei der Sache, stand doch bereits am 23.März 1963 mit dem Jubiläumskonzert des Männerchors der erste öffentliche Auftritt bevor. Mit „Heidschi bumbeitschi“ und „Ei wohl ein schöne Zeit..“ bestand der Frauenchor seine Feuerprobe und das aufmerksame und sachkundige Publikum sparte nicht mit Applaus. Als dann zum Abschluss, zusammen mit dem Männerchor, mit über 100 Stimmen das „Heimatlied“ und „Die Spröde“ erklangen, war die Vielzahl der Übungsstunden vergessen. Für den Frauenchor war dieser erste Auftritt ein großes Erlebnis und zugleich auch ein Dank an Chorleiter Rudolf Nicolai, der diesen Klangkörper mit viel Geduld, Verständnis und Können in so kurzer Zeit formte.

Aber auch nach dem erfolgreichen Mitwirken beim Festkommers am 6. Juli 1963 wurden die Aktivitäten des Frauenchors nicht etwa beendet. Wie selbstverständlich traf man sich auch weiter zur Übungsstunde und brachte zum Abschluss des Jubiläumsjahres, beim Familienabend am 2. November 1963 u.a. die „Barcarole“ aus Hoffmanns Erzählungen zu Gehör.
Die Freude am Singen, die erfolgreichen Auftritte im Jubiläumsjahr des Männerchors in 1963, aber auch die geselligen Veranstaltungen, wie beispielsweise die „Kaffeefahrt“ am 18.Aug.1963, (die zwischenzeitlich ein fester Bestandteil im Terminkalender ist und nunmehr auch schon zum 25. Mal durchgeführt wurde) gaben schließlich den Ausschlag und führten zu dem Versprechen der Aktiven, in diesem Sinne weiterzumachen.

Der 24. Juni 1965 brachte einen weiteren Höhepunkt in der noch jungen Geschichte des Frauenchors. „Achtung Aufnahme“ hieß es an diesem Tag: Der Hessische Rundfunk hatte die Turnhalle in ein Tonstudio umfunktioniert und neben dem Männerchor unserer Sängervereinigung brachte auch der Frauenchor drei Liedvorträge zu Gehör, die erstmals am 18. Juli 1965 in der Sendung „Stunde des Chorgesangs“ ausgestrahlt wurden. Dass diese Lieder auch später noch dreimal aus dem Äther erklangen, macht uns besonders stolz!

Mittlerweile verfügt der Frauenchor über ein beachtliches Repertoire und ist sowohl bei familiären Anlässen, als auch bei örtlichen und auswärtigen Veranstaltungen stets ein gern gesehener Interpret deutschen Liedgutes. Mit viel Geschick und Umsicht leitet Lotti Köhl als Vorsitzende den Frauenchor seit der Gründung. Ihr folgte ab 2000 Frau Margot Jany-Milicevic. Zweite Vorsitzende war Luise Franz bis 1995, ab 1996 bis 1999 Margot Jany-Milicevic und ab 2000 Monika Volk. Rechnerin war bis 1991 Herta Pfeiffer, danach bis 1995 Margot Jany-Milicevic, ihr folgte ab 1996 bis heute Sabine Fink.

Der Frauenchor firmierte unter dem Dach „Sängervereinigung Eintracht-Germania Großen-Buseck“ als eigenständiger Chor und mit eigenen Vorstand.

Im Jubiläumsjahr der Frauenchor 84 Mitglieder hat, davon 34 Sängerinnen. Gründerinnen, die heute noch nach 50 Jahren aktiv singen Luise Franz, Lotti Köhl, Irene Köhl, Inge Kratz, Christa Kraushaar, Herta Stephan und Marianne Hof. Gründerinnen, die heute passive Mitglieder sind Irene Butteron, Emmi Fink, Margot Junker, Herta Pfeiffer, Inge Zecher, Paula Horn, Erna Pfeiffer, Waltraud Stein, Anneliese Seipp, Anni Heider und Inge Bellmann.

Nach diesem kurzen Rückblick wollen wir dankbar und freudigen Herzens gemeinsam unser 50 jähriges Jubiläum sowie das 150-jährige Jubiläum des Männerchors begehen.