Buseck (siw). Die Mitgliederversammlung des Männerchors der Sängervereinigung »Eintracht-Germania« Großen-Buseck wurde erstmals vom neuen Vorsitzenden Frank Steinmüller geleitet. In einer gut vorbereiteten Power-Point-Präsentation legte dieser den Geschäftsbericht für 2003 vor. Er erinnerte an die Highlights wie das Konzert aus Anlass des 140-jährigen Jubiläums und die erlebnisreiche Mehrtagesfahrt nach Molln
Der traditionelle Liederabend war vom verstorbenen Ehrenbürgermeister Helmut Hofmann vor vielen Jahren ins Leben gerufen worden, um das Zusammenwachsen der Großgemeinde zu fördern. »Das Konzept muss überdacht werden«, so Steinmüller, der durchaus Verständnis für das »Ortsteildenken« der anderen Gesangvereine zeigte. Allgemein herrschte Konsens darüber, dass das Großen-Busecker »Kulturzentrum am Schlosspark« aus beschallungs- und beleuchtungstechnischen Gründen mit Abstand der beste Veranstaltungsort sei. Auch erinnerte man daran, dass frühere Liederabende, bei denen die Großen-Busecker turnusgemäß als Ausrichter an der Reihe waren, mangels passender Räumlichkeiten in der Wily-Czech-Halle in Beuern abgehalten wurden.
Die zahlreichen Mitglieder waren sich am Donnerstagabend in der »Alten Schmiede« darüber einig, dass der Busecker Liederabend weiterhin beibehalten werden soll und eine Konfrontation nicht im Sinne der musischen Sache sei. Der Vorstand wurde gebeten, ein klärendes Gespräch mit Bürgermeister Reinl und dem Gemeindevorstand herbeizuführen. In der teils recht kontrovers geführten Diskussion wurde keine Einigung für eine zukünftige Handhabung erzielt, zumal sich voraussichtlich für die nächsten Liederabende in Oppenrod und Alten-Buseck eine neue Konstellation ergebe, da diese im Rahmen von Sängerfesten stattfinden sollen.
Vorsitzender Steinmüller machte anhand von Zahlen der letzten zehn Jahre deutlich, dass vom allgemeinen »Abwärtstrend« auch die »Eintracht-Germania« nicht verschont blieb: sei es bei der Mitgliederentwicklung (1988 zählte der Männerchor 160 Mitglieder, aktuell nur noch 111) oder bei den Aktiven, die bei einem Durchschnittsalter von 64 Jahren unbedingt jüngerer Nachwuchssänger bedürfen. Hier müsse dringend Aufbauarbeit geleistet werden. Daher sei es nicht nur der Wunsch des Deutschen Sängerbundes, dass Image des Chorgesanges zu verbessern, sondern man möchte auch vor Ort einiges dafür tun und z. B. die Pressearbeit intensivieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der musikalischen Entwicklung.
Bei der Sängervereinigung wird es einen Chorleiterwechsel geben. Es liegen mehrere Bewerbungen vor; eine Entscheidung soll bis Ende Februar fallen. Bis dahin wird Renate Schygulla die kommissarische Chorleitung übernehmen, und es werden zwischenzeitlich Probesingstunden mit den anderen Bewerbern abgehalten. Da hierdurch aber keine kontinuierliche Vorbereitung möglich ist, wird man am Wertungssingen des Sängerkreises Gießen in Watzenborn-Steinberg Anfang April nicht teilnehmen.
Zahlreiche Aktivitäten in 2004 geplant
Wie der stellvertretende Vorsitzende Reinhold Wagner bei der Vorstellung des Terminplanes fürs kommende Jahr mitteilte, soll es zumindest für dieses Jahr kein Weinfest am Artger geben. Vermutlich wegen der extremen Hitze sei der Besucherandrang beim letzten Weinfest sehr verhalten gewesen. Dafür dürfen sich die Mitglieder aber auf eine Brauereibesichtigung im Frühjahr freuen. Die traditionellen Veranstaltung zum Kinderfasching, die Weihnachtsfeier des Gesamtchores zur Feier »25 Jahre Markterhebung« mit etlichen gelungenen Auftritten sowie die Teilnahme an den Kommersabenden des AMSC Buseck und des Kegelsportvereins »Gut Holz«. Heftige Diskussionen gab es anschließend zum »so genannten Boykott des Busecker Liederabends in Beuern, an dem sich die Großen-Busecker Gesangvereine nicht beteiligt hatten (die »Allgemeine« berichtete in ihrer Ausgabe am 7. Januar).
und das Weihnachtssingen in der evangelischen Kirche finden in gewohnter Weise statt. Außerdem stehen Ständchen zu drei goldenen und einer silbernen Hochzeit an und 14 »runde« Geburtstage von Mitgliedern über 70 Jahre. Der Resolution des Hessischen Sängerbundes an den Ministerpräsidenten wurde mit einer Unterschriftenaktion zugestimmt (Kultur neben Sport als Staatsziel in die Hessische Verfassung aufnehmen, Förderung der Kultur pflegenden Vereine aus Toto- und Lottomitteln).
Rechner Karl Döring legte den Kassenbericht vor. Wilfried Schneider, der zusammen mit Wilfried Melior, Werner Butteron und Robert Müller die Kasse geprüft hatte, dankte Döring für die ordnungsgemäße Buchführung und beantragte die Entlastung, die einstimmig erteilt wurde. Schneider stellte jedoch fest, dass in Anbetracht der Höhe der festen Kosten, in erster Linie der Chorleitervergütung, der Verein nicht umhinkomme, bald eine Beitragsanhebung vorzunehmen. Dieser Vorschlag wurde mehrheitlich unterstützt und der Vorstand gebeten, eine Erhöhung für die nächste Mitgliederversammlung vorzubereiten.
Wilfried Schneider und Wilfried Melior werden auch in diesem Jahr die Kasse prüfen, neu gewählt wurden Lothar Pfeiffer, Reinhold Keil und als Ersatzprüfer Hans Balser.
Der Vorsitzende des Sängerkreises Gießen, Werner Weiß, nahm zusammen mit dem Vorsitzenden Frank Steinmüller die Ehrungen vor: Ewald Sames wurde für 50 Jahre Sängertätigkeit mit der goldenen Ehrennadel des Hessischen Sängerbundes, einer Urkunde und dem Ehrenausweis ausgezeichnet. Für jeweils 25 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Hans Balser und Georg Milicevic geehrt. Bereits seit 50 Jahren sind Erwin Deichert, Otto Dort, Wolfgang Eisenacher, Heinz Seipp (abwesend) und Heinrich Wagner und seit 40 Jahren Willi Albach (abwesend) und Karl Reisser mit dabei.