Buseck (ang). »Aich nemme mir emol es Mikrofon. Es äs doch ahfacher als mit de Bimmel!« bemerkte Karl Schmidt als Ortsdiener zu Beginn des Eröffnungsrundgangs beim ersten Busecker Schlossparkfest. Es begrüßten Bürgermeister Erhard Reinl in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender des Freundeskreises Busecker Schlosspark und Männer- und Frauenchor des Gesangvereins »Eintracht Germania« unter der Leitung von Renate Schygulla.
Im Busecker Schlosspark gibt es Hessens einzigen »Seniorenaktivplatz« mit Trainingsgeräten, speziell auf die körperlichen Bedürfnisse älterer Mitbürger zugeschnitten. Unter der Anleitung von Monika Volk stand zunächst ein gymnastisches Aufwärmtraining auf dem Programm. Zwei dritte Klassen der Goethe-Schule setzten das Motto »Lebendiger Schlosspark« um und ließen allerlei exotische Styroportiere zu Wasser. Die Spielleute der Schlossremise stimmten dazu ein »Te Deum« an.
Schloss und Schlosspark hatten die siebten Klassen der IGS Busecker Tal in der camera obscura zu interessant gewölbten Ansichten gebogen. Die Open-Air-Ausstellung eröffnete die Bläserklassen der IGS mit Swing und Rock. Bereits zum Festbeginn hatten Kinder lange Pappstelen bemalt. Diese wurden an den »Wiederherstellungsplätzen« aufgestellt. Zu diesen Stellen gehören ein Rosengang und ein Brunnen. Diese sollen in den kommenden Jahren wieder errichtet werden.
Der »Schlosspark mit Ecken und Kanten«, eine Installation von Martha Kuhl-Greif, die auch durch das Abendprogramm führte, wurde im Foyer bewundert. Der Abend stand ganz unter dem Motto der Jahreszahl 1458. Professor Albrecht Beutelspacher spielte mit den Ziffern 1, 4, 5, und 8. Alles drehte sich um das Jahr, in dem vor 550 Jahren ein Lehensvertrag der Ritter Wigand und Craft zu Trohe mit dem Landgrafen Ludwig II. geschlossen wurde. Diese durften im Gegenzug für ihren Dienst bei Hof und im Krieg eine steinerne Befestigung, genannt »Perch«, errichten. In der Folge wurde das Busecker Tal häufig von Krieg und Verwüstung heimgesucht.
Punktuell in einzelnen Bildern trugen Busecker Bürger Geschichten aus ihrer Geschichte vor. Die Magd Agnes Stroh hatte 1572 gegen Philipp von Trohe geklagt, weil dieser ihr nachgestiegen sei und sie auf ihrem Bette »genothzwenckt« habe. Der hohe Herr zeigte sich nicht geständig und hielt es aus gesundheitlichen Gründen nicht einmal für nötig bei Gericht zu erscheinen. Die Magd wurde zwar nicht des Landes verwiesen, hatte aber still zu schweigen…
Michael Stoeckel an Klavier und Didgeridoo, die Gruppe 20to8, und Marie Thiele und Kitty Schmidt auf ihren Lauten sorgten für einen würdigen musikalischen Rahmen. Papierflieger mit historischen Fakten wurden am Ende der abendlichen Geschichtsstunde in Richtung Publikum gestartet, bevor man sich zum Umtrunk im illuminierten Schlosspark einfand.