Buseck (siw). Chormusik in all ihren Facetten wurde am Samstag beim 35. Busecker Liederabend eindrucksvoll demonstriert. 19 Chöre, darunter drei Kinderchöre und ein Jugendchor, boten im Kulturzentrum ein kurzweiliges Programm aus Volksliedern, klassischen und sakralen Werken, aktuellen Hits und Musicals.
Veranstalter waren die Jubiläumschöre der Sängervereinigung Eintracht-Germania Großen-Buseck. Der Männerchor feiert in diesem Jahr das 150-jährige Bestehen, den Frauenchor gibt es seit 50 Jahren. Die Vorsitzenden Frank Steinmüller und Margot Jany-Milicevic begrüßten die rund 400 Sängerinnen und Sänger und einige Gäste und übergaben zur Moderation das Mikrofon an Reinhard Gareis.
Mit »Weinland« von Robert Pracht hatte der Männerchor für einen stimmungsvollen Auftakt gesorgt. Der Frauenchor gab – so könnte man meinen – mit Friedrich Silchers »Frisch gesungen« das Motto des Liederabends vor. Gemeinsam sangen die Eintracht-Germania-Chöre, die unter Leitung von Renate Schygulla stehen, »Wenn’s Herbst wird an der Mosel« von Hans Reinhard. Ein leichtes Schunkeln übertrug sich im Handumdrehen von der Bühne in den Saal. Eine gute Liedauswahl zur Einstimmung auf einen harmonischen Abend unter Gleichgesinnten!
Mit seiner markant-sonoren Stimme konnte Gareis sodann die Kinderchöre ankündigen, die ebenso wie die Chöre der Erwachsenen jeweils zwei Lieder vortrugen. Besonders viel Beifall erhielten die Pollys aus Beuern für ihren affengeilen Song »Ich wär so gern wie du« aus »Dschungelbuch«, die Junior-Singers aus Trohe für »Zwei kleine Italiener«, die Lohwaldlerchen aus Oppenrod für »Nessaja« aus »Tabaluga« und der Jugendchor »Joyful Noise« aus Großen-Buseck für den Gute-Laune-Ohrwurm »Always look on the bright side of life«.
»Es macht immer wieder Freude, die Kinderchöre bei ihren Auftritten zu erleben«, sagte Bürgermeister Erhard Reinl und sprach damit dem Publikum aus der Seele. Die Pflege des Liedgutes würdigte er als einen »wesentlichen und unverzichtbaren Teil der Kultur unserer Heimat«.
Ins Schwelgen kommen konnte man bei »I am sailing«, sanft vorgetragen vom Chor »Sonare« der Bruderkette Beuern, dirigiert von Klaus-Jürgen Grün. Als Gegenpol brachte der Musikschul-Chor »TONikum« (Leitung Renate Schygulla) das lebhafte Swingstück »Sing, sing, sing« auf die Bühne. Einen ehrfürchtigen Ausdruck gaben die Stimmen des evangelischen Kirchenchors den Chorälen »Oh großer Gott wie herrlich ist dein Werk« und »Die Himmel erzählen«, vertretungsweise geleitet durch Bettina Kühn. Mit dem Bruderkette-Chor und Dirigent Grün ging es nach der Pause in ruhigen und gefühlvoll vorgetragenen Tönen zu »Nimm dir Zeit zu leben« weiter.
Als eine ausgezeichnete Idee erwies es sich, dass der Männerchor der Sängerlust Oppenrod tief in der eigenen Notenkiste gekramt und dabei ein Potpourri aus »Maske in Blau« hervorgeholt hatte. Der gemischte Chor »O-Ton« ließ dem flotten Grönemeyer-Hit »Mambo« mit »Daydream Lullaby« eine liebliche Melodie folgen. Sängerlust-Chorleiter Matthias Schulze und seine vier Mitstreiter des Männerquintetts »Mikrolust« durften sich über Bravo-Rufe aus dem fachkundigen Publikum freuen. Bei ihrer Interpretation von »Sanctus« und »Weit, weit weg« konnten die fünf Sänger eindrucksvoll ihre stimmlichen Qualitäten demonstrieren. Passend zu den bunten Blättern im Park vor der Saaltür sang der Heiterkeit-Sängerkranz-Chor aus Großen-Buseck unter Leitung von Bettina Kühn »Im bunten Mantel zieht der Herbst daher«. Die Sängervereinigung »Germania Alten-Buseck« (Leitung Gabriela Tasnadi), die im Sommer nächsten Jahres ihr 150-jähriges Jubiläum feiern wird, schlug von der Volksweise »Drei schöne Dinge fein« den Bogen zu »Soon ah will be done«, ein Werk bei dem besonderes die Männerstimmen volle Kraft entfalten konnten.
Aus dem Saal heraus betraten »A round of three country dances in one« singend die einzelnen Stimmformationen des Chors »Felicita« die Bühne. Hier wurde Chormitglied Konny Seipp mit einem Geburtstagsständchen überrascht. Unter Dirigat von Jochen Stankewitz sang ihr die große Chorgemeinde den Kanon »Viel Glück und viel Segen«, bevor der Chor den Gospel »Wade in the water« anstimmte.
Emotionaler Höhepunkt
Mit einem kräftigen Bass-Solo glänzte Wolfgang Fuhr bei »Wo die roten Rosen blühen« in einem Vortrag des Männerchors Polyhymnia-Liederkranz Beuern, der am Samstag ausnahmsweise unter Leitung von Dr. Thomas Kreiling stand. Großen Applaus erhielten die Sänger auch für die klangvolle Interpretation von »Pferde zu vieren traben«.
Dynamisch sehr kontrolliert meisterte der Chor Chorona Buseck (Leitung Dr. Kreiling) das achtstimmige »Richte mich Gott«, sicherlich für viele der emotionale Höhepunkt des Abends. Mit dem Tanzlied »Quebradeno Carnavalito« der Chorona-Sänger und dem Dank des Moderators an ein großes und andächtig lauschendes Publikum ging der 35. Busecker Liederabend zu Ende.